
WILLKOMMEN IM WIR 2024
Demokratische Werte
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„Demmin ist mehr!“,
das zeigte uns die Aktionswoche vom 01.-07.Mai 2025 mit vielfältigen Veranstaltungen, deren Besucherzahlen für sich sprachen. Viele Demminer und Bewohner des Umlandes nutzten die Möglichkeit, Demmin von vielen Seiten her neu kennen zu lernen. Historische Stadtspaziergänge, Vorträge, Lesungen und Gespräche luden dazu ein, sich vielfältig mit dem Kriegsende 1945 in Demmin auseinander zu setzen. Der Bereitschaft von Historikern, Zeitzeugen und Akteuren, sich den vielen Fragen und Anregungen zu stellen, ist es zu verdanken, dass die Aktionswoche trotz der Schwere ihres Themas so viel Lebendigkeit inne wohnte und so viele Worte gegen das Vergessen ausgesprochen wurden. Die Verlesung der Namen aus dem Totenregister von 1945 unterstrich die Kraft des Ausgesprochenes Wortes auf seine ganz eigene Weise.
Begonnen hatten wir die Woche mit der Vernissage zur Rauminstallation „Kriegsende in Demmin – 80 Jahre danach“ von Hans Jürgen Syberberg im Lübecker Speicher. Neben dem Zyklus „Brennendes Demmin“ von Karl Schlösser und Bildern von David Regehr bot die Ausstellung eine Replik des Totenbuches aus der Friedhofsverwaltung, in dem die Tochter des Friedhofsgärtners die Toten aus Demmin 1945 dokumentierte. Auf zahlreichen Monitoren konnte man sehen, wie sich Hans Jürgen Syberberg einen Umgang mit den Ereignissen im Mai 1945 vorstellt und was bis dato bereits alles dahingehend umgesetzt wurde. Die Atmosphäre im Speicher düster und beklemmend, untermalt von Brahmsrequiem und alten Requisiten aus Syberberg-Filmen. Eindrücke der Ausstellung finden Sie hier
Am 01. und 04. Mai konnten Interessierte auf einem Stadtrundgang zum religiösen Leben in Demmin gemeinsam mit David Krüger die Hansestadt und ihre Geschichte von einer ganz anderen Seite erleben. In etwa 45 Personen nutzen die Gelegenheit, bei teils schönstem Sonnenschein und lauschten gespannt den Ausführungen des historisch sehr bewanderten David Krüger.
Eine weitere von David Krüger initiierte Veranstaltung fand am 02. Mai statt. Am Garten der Erinnerung trafen sich trotz Regen 30 Gäste, um der Lesung der Feldpostbriefe einer Demminer Familie zu lauschen. Sehr eindrucksvoll war die inhaltlich lange vorherrschende Leichtigkeit und auf alltägliche Themen, wie die Verpflegung und das Gedeihen der Kinder in den Briefen zu verfolgen. Aufkommende Unruhe dann zum Kriegsende und ein sehr erschütternder Brief der Oma als Ende des vorhanden Briefwechsels. Im Anschluss hatten die Gäste die Möglichkeit noch einmal Fragen zu stellen. Für alle nicht anwesenden, aber dennoch Interessierten, wird der Briefwechsel hier nachzulesen sein.
Und auch diese tolle Aktion im Jugendhaus Friesenhöhe gehörte zur Aktionswoche „Demmin ist mehr!“: in einem mehrstündigen Hip Hop Workshop der Künstler global origins, konnte jung und alt lernen, was einen echten „Flow“ ausmacht, wie Songs entstehen und was hinter den 4 Elementen des Hip Hop steckt. Angefangen beim Text für die eigene spätere Performance, bis hin zum Ausprobieren der eigenen Fähigkeiten auf der Bühne, stand hier Teamwork und Kreativität im Vordergrund. Gut 15 Mädchen und Jungs nahmen an dem Workshop teil, der am Abend von einem Konzert gekrönt war.
Weil das Interesse an der Veranstaltung 80 Jahre Kriegsende – in Demmin: Die langen Schatten der Befreiung so groß war, mussten wir am Freitag Abend Stühle aus dem Rathauskeller dazu holen. Ca. 80 Menschen kamen, um Zeitzeugenberichten und einer historischen Einordnung zum Kriegsende in Demmin 1945 zu hören. Der Historiker Thomas Stamm-Kuhlmann gab an diesem Abend eine kurze Einführung in die Ereignisse des Jahres 1945. Im Anschluss berichtete Frau Heidemarie Stoltenow als Zeitzeugin im Gespräch mit der Soziologin Uta Rüchel aus ihrer Erinnerung, bevor sich eine offene Diskussion mit dem Publikum anschloss. Vielen Dank an dieser Stelle für ihre Bereitschaft über das Erlebte zu sprechen und einen offenen Umgang mit der Geschichte anzuregen.
Garten der Erinnerung | 16.30
Uhr„Demmin, 30. April 1945: […] Ich hoffe, daß du dort bis zum baldigen Kriegsende, dein Leben und daß der Kinder erhalten wirst.“ So lautet ein Satz aus einem Feldpostbrief eines Demminer Soldaten. David Krüger präsentiert chronologisch eine Auswahl von Feldpost-briefen einer Demminer Familie, welches nur eines von zahlreichen Schicksalen während des Weltkrieges zeigt. Treffpunkt ist am Garten der Erinnerung, die Teilnahme ist kostenlos. Dauer ca. 1 Stunde
In dieser Gesprächsveranstaltung beleuchtet Thomas Stamm-Kuhlmann, Professor em. für Neueste Geschichte, mit einer kurzen Einführung die Ereignisse des Jahres 1945 in Demmin. Anschließend berichten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen von ihren persönlichen Erinnerungen. Zu Wort kommt aber auch die jüngere Generation, die diesen Krieg nur aus Erzählungen kennt. Im Anschluss laden wir zu einem offenen Gespräch mit dem Publikum ein, wie wir mit dem historischen Erbe Demmins umgehen können.
Eine Veranstaltung des Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold e.V. in Zusammenarbeit mit dem DemokratieLaden Anklam / LpB MV
Was Brecht vor neunzig Jahren schrieb, klingt in unseren Ohren! Kraftvoll, aufrüttelnd, nachdenklich und spöttisch treten uns Texte
entgegen, die heute alarmierender sind denn je. Entstanden ist dieser Abend, der nicht NUR bedrückend ist, zu Ehren Brechts, dem großen Lyriker und Dramatiker des 20. Jahrhunderts. Brecht bleibt mit seinen Texten und Liedern einfach unbestechlich aktuell. Gute Unterhaltung wünschen Benjamin Saupe und Hedwig Golpon.
Dort wo zum Kriegsende nichts mehr stand, auf dem Rathausplatz nämlich, fanden an der weißbetuchten Tafel, mit Fliedersträußen viele Menschen einen Platz, um Lächeln und Speisen auszutauschen. Und auch an diesem Sonntag Mittag reichten die Stühle im Rathaussaal nicht. Nachdem wir wegen des Regens vom Markplatz nach drinnen zogen, stockten wir einmal mehr mit Stühlen aus dem Rathauskeller auf, damit alle ca. 65 großen und kleinen Menschen einen Platz an der reich gedeckten Tafel fanden. Unterhaltung gab es zusätzlich von der Band Cre8tive vom Goethe Gymnasium Demmin.
Der Brecht – ein b.drückender Abend fand in kleinerer Runde mit ca. 25 Zuhörenden statt, begeisterte dafür zu lang anhaltendem Applaus und war eine hochkarätige, leider sehr aktuelle Veranstaltung, die auch zum Nachdenken anregte. Ganz nebenbei trafen sich zwei Ehemalige, die die Brecht-Leidenschaft teilen, denn der Musiklehrer Stefan Richter, der Benjamin Staupe zu Brecht brachte, saß im Zuschauerraum.
Zu hören war auch Brecht´s Version der deutschen Nationalhymne, die der ein oder andere Zuhörer noch mitsingen konnte.
„Die stille Stunde“ (2015) ist eine Dokumentation des Endes des Zweiten Weltkrieges und des Neuanfanges in Demmin. Zeitzeugen aus Demmin geben Einblicke in ihre Erinnerungen an jene Zeit, die von gegensätzlichen Ängsten, Hoffnungen und Überzeugungen geprägt ist. In 40 Minuten können die Zuschauenden Frauen und Männer erleben, deren Kindheit von Zusammen- und Aufbrüchen geprägt ist.
Roland Thoms – einer der Zeitzeugen in diesem Film – sagt (sinngemäß): „Nie seit 1945 war der Film ‚Die Stille Stunde‘ so aktuell wie jetzt. Ich hätte nicht gedacht, dass mein Leben so enden wird, wie es begann: Mit der Angst vor Menschen, die ihren Sinn für Humanismus und Demokratie verloren haben“.
Roland Thoms & Axel Schulz (Drehbuch) stehen nach dem Film für den Austausch zur Verfügung.
„Versöhnungsarbeit zwischen den Fronten“
Arne Bölt, Mitglied der Nagelkreuzgemeinschaft, berichtet über eine Reise zu Versöhnungs-
zentren in der Ukraine und in Russland. Anschließend bestand die Möglichkeit zum Gespräch. Getroffen wurde sich im Gemeindehaus „Elsa Brandström“.
(Foto: NK-Archiv/Karsten Riemer)
(Foto: Anke Krey)
Selbstorganisiertes Fußballteam
Ab wann darf ich eigentlich wählen oder selbst kandidieren?
Viele Fragen von Jugendlichen rund um die Kommunalwahl konnten im Rahmen eines erlebnisreichen Projekttages an der Pestalozzischule und Fritz-Reuter-Schule am 15. und 16. Mai 2024 beantwortet werden. Organisiert und durchgeführt wurden die Veranstaltungen im Rahmen der Jugendbeteiligung der Partnerschaft für Demokratie Demmin und dem Beteiligungsnetzwerk des Landesjugendrings.
Einen großen Dank an die Unterstützung